Die Idee des "virtuellen Desktops" ist älter als das Konzept des Desktop PC selbst: lange bevor Bill Gates „einen PC auf jeden Schreibtisch" stellen wollte, wurde Rechenleistung zentral in Form von Großrechnern bereitgestellt. Alle Nutzerinnen und Nutzer dieser Großrechner haben sich die gleiche Infrastruktur geteilt.
Sie griffen über Terminals darauf zu, die nichts weiter waren, als Ein- und Ausgabegeräte - Tastatur und Monitor - und über keine eigene Recheneinheit verfügten. Das Konzept hatte viele Vorteile: die Ausfallwahrscheinlichkeit der sehr einfachen Ein- und Ausgabegeräte war gering und sämtliche Konfigurationen oder Wartungseingriffe konnten zentral durchgeführt werden.
Gleichzeitig mussten aber auch die individuellen und zumeist rollenspezifischen Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer berücksichtigt werden: von einfachen Desktop-Umgebungen, über sehr leistungshungrige CAD-Arbeitsplätze, bis hin zu ultramobilen Umgebungen finden sich heute in den meisten Unternehmen heterogene Arbeitsplatzanforderungen.
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Höchstmögliche Standardisierung zur Maximierung der Wirtschaftlichkeit und bestmögliche Individualisierung für optimale Benutzerproduktivität müssen daher intelligent ausbalanciert werden.
Mit sog. virtuellen Desktops kann dieser Brückenschlag gelingen.
Anders als normale Desktop- oder Notebook-PCs stellen virtuelle Desktops die Rechenleistung für die Nutzerinnen und Nutzer in zentralen Server-Farmen bereit. Gleichzeitig arbeiten sie aber in individuellen Desktop-Umgebungen, die unterschiedlichen Anforderungen an Software-Produkte und Performance gerecht werden.
Die Endgeräte der Nutzer verfügen i.d.R. über geringe Rechenleistung und sind mit wenig fehleranfälligen oder wartungsaufwändigen Komponenten versehen, sog. ,,Thin Clients" oder „Zero Clients". Es können aber auch Desktop- bzw. NotebookPCs, Tablets oder Smartphones als Endgeräte genutzt werden.
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